Samstag, 1. Oktober 2011

Neue homepage

Die Inhalte dieses Blogs wurden in eine neue, schönere Homepage übernommen:

www.motorrad-tour.info

Mit überarbeiteten Texten, neuen Bildern und Videos

Dienstag, 12. Juli 2011

Wieder daheim

Über die Rückfahrt durch Österreich ist nicht mehr viel zu berichten.
Im Laufe des Vormittags überkommt es mich: Ich will heim!

Dennoch soll der Letzte Tag nun nicht auf der Autobahn verbracht werden und so entschließe ich mich für einen Kompromiss: Wie geplant über den Großglockner und dann Kurs Heimat.





Nach 9567 Kilometern und 27 Tage bin ich glücklich zuhause angekommen.
Auf der Fahrt durch Österreich kommt es mir vor, als wäre ich gerade erst losgefahren.
Die 4 Wochen waren keinen Tag langweilig und es hat keine wirklich negative Erfahrung gegeben.

Sicherlich würde ich das nächste mal so einiges anders machen. D.h. eigentlich sollte ich sagen: Werde ich das nächste mal so einiges anders machen, denn ein nächstes mal wird es mit Sicherheit geben.

Eine genauere Zusammenfassung folgt demnächst. Auch plane ich diesen Blog in eine Webseite um zu gestallten.


Sonntag, 10. Juli 2011

Nach Österreich



Ganz in der Nähe thront weithin sichtbar über der Spitze der Donauschleife die Burg Visegrad. Nochmal Bötchen fahren und den Berg hinauf. 
Eine wunderbare Aussicht und eine Burg, die von unten irgendwie wesentlich größer aussah.



Unten im Dorf ist ein großer Mittelaltermarkt. Alles voller Männern in Strumpfhosen – sehr verwirrend.


Die nächste Station auf dem Weg nach Österreich ist das Benediktiner Kloster Pannonhalmi, südlich von Györ. Auch hier weithin sichtbar auf einem Hügel eine prächtige Klosteranlage.

Das Kloster beherberg neben 35 Mönchen auch 300 Internatsschüler und eine Bibliothek von über 400.000 Büchern. Allein die Bibliothek ist einen Besuch wert.





Richtung Budapest

Direkt hinter dem Hotel einer der in dieser Gegend, Nord Ungarns häufigen Tropfsteinhöhlen.
Die Baradla Höhle, übrigens auch ein UNESCO Weltkulturerbe,  erstreckt sich über 25km und sogar Grenzübergreifend. Man hat durch Wasserfärbung festgestellt, das diese Höhle mit einem Höhlensystem in Slowenien verbunden ist.



Von Eger nach Gyöngyös schlängelt sich ein Sträßchen durch schattigen Wald. Ich kann gut verstehen, das ich hier nicht der einzige auf 2 Rädern bin.

Weiter Richtung Budapest das Dorf Hollokö. Eigentlich hatte ich ja schon überlegt diese Zwischenetappe ausfallen zu lassen, als dann aber ein Schild am Strßenrand den Weg weist biege ich halt doch noch ab.

Hollokö ist quasi ein Freilichtmuseeum im Regelbetrieb. Grober Pflasterstein und malerisch hübsche alte Häuser. Zur Abkühlung ein Eis!


Eigentlich wollte ich ja die Nacht in Budapest verbringen aber je näher ich dem Tal komme desto heißer wird es. Ich habe ohnehin noch den schon recht fortgeschrittenen Nachmittag um etwas anzusehen. Ausserdem war ich vor einigen Jahren schon einmal hier. Also beschieße ich mir lieber ein nette Hotel an der Donau zu suchen und Budapest ausfallen zu lassen.
Das Thermometer klettert auf 37 Grad und ich rege mich über  das Auto vor mir auf, der mich mit seiner Scheibenwaschanlage bespritzt, bis ich bemerke das das Wasser mit nichten von dem Auto sondern vielmehr aus meiner Kühlung kommt. Das Kühlwasser kocht mal wieder. Es wird Zeit, das ich in die Alpen komme und zuhause muss der Freundliche mal danach gucken.

Die Suche nach einer Bleibe gestaltet sich etwas schwieriger was auch daran liegt, das ich recht genaue Vorstellungen habe. Blick auf die Donau soll es haben, eine Terrasse und nicht direkt an der Straße. Sonne wäre auch schön.
Auf der Suche kreuze ich noch 2 mal die Donau. Kälbchen darf mal wieder Fähre fahren.

Schließlich findet sich das gesuchte, wenn auch sich später herausstellt, das die ersehnte Terrasse wegen einer Hochzeit leider für mich nicht geöffnet ist.
Am Wasser hat es aber ein Kahn mit Bar und so bekomme ich wenigstens ein Bier in der Abendsonne mit dem gewünschten Blick auf den Fluß. Ich bin versöhnt.


Freitag, 8. Juli 2011

Nach Ungarn

Der angekündigte Wetterwechsel scheint mir morgens ins Zimmer. Nach einem guten Frühstück klappere ich noch ein paar Maramures Dörfer ab. Einfach zu schön hier.

Dann wird Kurs auf Ungarn gesetzt.
Pusta. Das klingt nach Gulasch und Paprika und wilden Pferden, ist aber ziemlich platt und ziemlich langweilig.
Das erste Ziel ist Tokaj, wo der bekannte Wein her kommt. Eigentlich sollte das das Tagesziel sein, aber ich komme dort schon um halb 3 an (ja, die Straßen werden zusehends besser!) und der Ort ist jetzt auch nicht anders als jeder Weinort bei uns auch. Also fahr ich halt noch ein bissl. Neues Ziel Aggtelek. Ein Nationalpark ganz im Norden an der Grenzen nach Slovenien. Die Fahrt dort hoch ein Traum! Gewundene Straßen ziehen sich durch schöne Landschaft und das Beste daran: Nahtloser, durchgängier glatter, sauberer Asphalt! Endlich kann ich mich auch mal wieder um die Flanken meiner Reifen kümmern. Die sehen übrigens wiedererwarten noch recht gut aus.
Wie es aussieht wird es wohl dabei bleiben. Dienstag bin ich wieder daheim und das mit mindestens je einem lachendem und weinenden Auge. Ich könnte noch Wochen und Monate lang weiter fahren. Aber natürlich freue ich mich auch wieder auf daheim und auf den Prinzen ganz besonders J

Maramures und eine Dampfbahnfahrt

Der Tag beginnt mal wieder trüb. Feiner Sprühreigen, von der Sorte, die man kaum wahrnimmt, die einen aber doch binnen Minuten durchnässt.
Umso besser das ich für heute eine Dampfeisenbahnfahrt vor habe. Die wäre zwar bei Sonnenschein auch schöner aber zumindest muss ich nicht im Regen Motorradfahren oder irgendwo die Zeit totschlagen.
Am Bahnhof steht bereits dampfend die Lock. Ich suche mir einen Platz  in einem gemütlichen Wagon mit Gusseisernem Kanonenofen in der Mitte (der leider nicht beheizt ist).
Der Zug fährt, ruckelt du schnauft in etwas zwei Stunden das Wassertal hinauf. Die Schmalspurstrecke dient auch heute noch primär dem Abtransport von Holz aus dem Wassertal und seinen Seitentälern. So sieht man immer wieder Gleisstrecken in die Seitenarme abbiegen. Auf halber Strecke ist eine Pause erforderlich. Der Kessel wird nachgeheizt, ein Holzscheit nach dem anderen verschwindet in den Flammen, und auch Wasser muss nachgefüllt werden. Hierfür muss ein in den Bach gehängter Schlauch genügen.
Das Ziel der Fahrt ist bei weitem nicht das Ende der Gleisstecken, lediglich das Ende des Touristisch erschlossenen Bereichs. Während wir unsere Brotzeit verputzen kommt einer der Holz Züge aus dem höheren Tal. Gut ein Duzend Wagons beladen mit Baumstämmen auf jedem zweiten ein Bremser.
Nach einer ausgiebigen Pause fahren auch wir, ebenfalls mit einem Bremser ausgerüstet wieder Richtung Tal. Je näher wir der Talstation kommen desto mehr klart es auf und am Ende kommt sogar die Sonne durch.
Die beiden deutschen Radfahrer, die ich im Zug traf freut dies besonders. Die Beiden sind schon seit 2 Wochen in den Karpaten unterwegs und haben noch nicht einmal die Sonne gesehen. Angeblich soll es jetzt auch wieder besser werden. Ab morgen über 30 Grad.

 Maramures ist bekannt als eine Region in der die Uhren etwas langsamer laufen und in machen Tälern schon vor langer, langer Zeit stehen geblieben ist. Pferdefuhrwerke beherrschen hier das Straßenbild abseits der Hauptstraßen mehr als Autos. Fast jedes Haus hat einen Brunnen im Vorgarten und nicht jedes ist an das Stromnetz angeschlossen. Genau das will ich mir jetzt noch ansehen und klappere einige Dörfer ab.
Mit dem fehlen so mancher technischer Errungenschaft scheint auch ein Teil der  modernen Hektik ausgeblieben zu sein. Am Straßenrand sitzen alte wie junge Menschen beisammen, die Zahnlosen in der Betrachtung der Welt, die jüngeren bei Handarbeiten. Die Kinder winken mir zu. Man, was eine Idylle, das ist fast schon kitschig!
Ausser für romantische Dörfer ist Maramures auch noch für seine Holzkirchen bekannt. Das ist so eine Art Ikea in alt.
Auf der Suche nach ein paar von ihnen muss ich dann feststellen, das auch in Rumänien nicht alle Straßen ganz so toll sind. Da es die letzten Tage geregnet hat eine ziemliche Matschpartie. Aber immer noch besser als der Sand in der Türkei.
Auf dem Rückweg besuche ich noch ein Kloster. Hier gibt es heilendes Wasser. Das hat schon Blinde sehend gemacht. Ich brauch bestimmt morgen früh keine Kontaktlinsen mehr!




 Morgen werde ich Rumänien verlassen. Auch dieses Land hätte mehr Zeit verdient. Gerade hier in dieser Gegend gibt es noch so viel zu entdecken. Zum Glück ist Rumänien ja nicht so weit weg.


 Und DA: fahr ICH nicht drüber!!





Maramures - MyVideo

Auf dem Weg nach Maramures


Nach eine scheußlichen Nacht mit Fieber und allem was zu einer guten Erkältung gehört erwache ich erfreulich erfrischt. Also weiter geht’s!

Heute muss ich mal etwas Strecke machen, das Ziel ist der Norden Rumäniens, Maramures. In dieser Äusserst abgeschiedenen Gegend soll wohl die Zeit stehen geblieben sein, echtes mittelalterliches Leben fortzubestehen.

Auf dem Weg liegt Sighisoara (Schäßburg). Eine Zitadelle, die ähnlich wie in Rasnov eine Stadt über der Stadt hinter dicken mauern darstellt überragt das Städtchen. Hier ist jedoch noch alles in Takt und auch bewohnt. Ein schöner friedlicher Abstecher in altes Gemäuer. Ich guck mit noch das Foltermuseum an. Viele Kreative Ideen für die nächste SM Session :=)
Der Friedhof oben am Berg ist herrlich verwildert und die Grabsteine tragen fast ausschließlich deutsche Namen
Storchennester hat es wirklich viele: