Sonntag, 3. Juli 2011

Durch die Walachei

Der Tag beginnt feucht. Grau der Himmel, tief hängen die Wolken in den Bergen. Egal. Der Hotelwirt emofiehlt mir noch einen Abstecher zu einem Kloster in der Nähe. Das Preobrazenski Kloster ist über eine kleine Straße erreichbar, die offenbar nicht viel befahren wird. Bäume und Streucher ragen weit in die schmale Straße hinein so das kaum Platz für mich und mein Mopped bleibt.
Das Kloster ist tatsächlich wirklich hübsch. Auf dem Portal ein Bild, das den Kreis des Lebens darstellt. Oben in der Mitte der Erwachsene abgebildet als König mit dem Zepter als Zeichen der Macht in der einen Hand und einem Sack Geld in der anderen.


Weiter Richtung Norden im Rusenski Lom Nationalpark gibt es weitere Felsenklöster anzusehen. Das erste, Ivanovo, gehört ebenfalls zu den UNESCO Weltkulturerben und enttäuscht eher. Zwei in den Fels geschlagene Räume mit mässigen Fresken. Dafür ein Eintrittspreis in der Höhe eine Abendessens. Zumindest die Aussicht ist schön.



 Da ist das Basarbourski Kloster schon hübscher. Diese ist auch noch von einigen Mönchen bewohnt, hat zwei Kirchen und kostet noch nicht mal Eintritt.





Inzwischen regnet es so sehr, das ich mich doch noch in die Regenkombi quetsche.
Die letzten Kilometer durch Bulgarien. Es tut mir wirklich leid dieses schöne Land schon so schnell wieder zu verlassen. Es hätte noch viel zu sehen gegeben.  Irgendwann werde ich wieder kommen. Bulgarien ist ja auch nicht sooo weit weg.

Über die Donau, die hier gar nicht mehr so ein kleiner Flüsschen ist wie bei uns daheim sondern ein richtig breiter Strom! Auf der anderen Seite Rumänien. Die Leva heissen hier Leu und die Straßen werden wieder ein bisschen schlechter. (Die Geldscheine habe hier kleine Fenster drin J )
Solange man aber den richtig tiefen Schlaglöchern ausweicht sind sie durchaus für jede Sorte Motorrad geeignet.
Quer durch die Walachei führt mich mein Weg von Dorf zu Dorf. Das Regengebiet lasse ich hinter mir. Die Regenkombi kann wieder eingepackt werden.
Die Walachei ist wie ihr Ruf eher unspektakulär aber die Eindrücke des neuen Landes machen das mehr als wett.
Hat man in Bulgarien nur gelegentlich mal einen Eselkarren oder ein Pferdefuhrwerk gesehen so sind die hier an der Tagesordnung. Einspännig oder Zweispännig als Lastentransportmittel oder „Wohnwagen“. Durch den  klassischen „Zigeunerwagen“ mit einem rundlichen Holzaufbau ist im Oberen drittel ein Zwischenboden gezogen, der mit Stroh ausgelegt als Schlafraum dient, während der unter Teil Wohnraum und Küche ist.


In den Dörfern weidet das domestizierte Vieh: Hühner, Gänse, Kühe, Ziegen, Pferde, Truthähne am Straßenrand und manchmal auch auf der Straße. Wesentlich beunruhigender ist das nicht domestizierte Vieh. Wilde Hunde überall. Meistens friedlich aber einigen kann ich nur durch einen beherzten Zug am Gas entkommen. Auf meiner Reise musste ich schon so manchem Hund ausweichen aber das hier ist extrem.
Und dann sind da noch diese ganz arg armen Mädchen, die so am Straßenrand stehen. Kaum was anzuziehen haben die armen Dinger. Scheinen aber trotzdem recht glücklich zu sein. Die lächeln immer so nett.
Station gemacht habe ich heute in Pidesti, einer wenig attraktiven Kleinstadt. Morgen werde ich die Walachei hinter mir lassen und in die Transsilvanischen Berge vorstoßen. 


2 Kommentare:

  1. Die Autofahrer haben ea wohl auch auf Dich abgesehen. Wenn ich mir das Video ansehe, kommen dir Dir doch schon recht schnell und nah.

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  2. nö, das sieht nur so aus, auch wenn die Autofahrer hier deutlich aggressiver unterwegs sind als in der Türkei

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